Rauchmelder wird Regenmelder - Reisebericht Südwesten der USA

Elisabeth am Grand Canyon mit Laptop
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Rauchmelder wird zum Regenmelder
Zu den aufregendsten und außergewöhnlichsten Erlebnissen dieser Reise gehört zweifelsohne unsere zweite Nacht am Bryce Canyon. Am 14.05.2023 wache ich um 3:30 Uhr von einem seltsamen Geräusch auf, das ich nicht einordnen kann. Also mache ich das Licht an und entdecke einen großen feuchten Fleck am Boden, direkt unter dem Rauchmelder, der sich zum Regenmelder entwickelt hat: Aus dem Teil tropft es kontinuierlich in unser Motelzimmer und leider auch noch an ein paar anderen undichten Stellen im Dach.
Zum Glück liegt mein Reisetagebuch in sicherem Abstand von der Hotelbroschüre, die schon vollständig durchnässt ist. Von einem undichten Dach stand da übrigens nicht drin.
Draußen braut sich mittlerweile ein stattliches Unwetter zusammen. Regen und Gewitter waren angekündigt. Früher wäre das ein Problem gewesen, als wir noch überwiegend im Zelt geschlafen haben. Seitdem wir auf feste Behausungen umgestiegen sind, machen uns derartige Wetterkapriolen zumindest in der Nacht weniger Probleme. Bis jetzt. Langsam bereuen wir wirklich, dass wir kein Zimmer im Erdgeschoss bekommen haben. Da wären wir jetzt im Trockenen und müssten nicht mitten in der Nacht in der Rezeption anrufen, die zum Glück rund um die Uhr besetzt ist.
Rauchmelder wird abmontiert
Nach einigen Minuten hören wir ein Auto vorfahren, kurz drauf klopft es an der Tür und ein junger Mann von der Haustechnik nimmt den Schaden in Augenschein. Damit es keinen Kurzschluss gibt, demontiert er kurzerhand den Rauchmelder. Bei dem Wetter würde sich ein Zimmerbrand ohnehin in kurzer Zeit ganz von selbst löschen. Kleiner Scherz am Rande. Aber mit Humor geht es einfach besser.
Den brauchen wir auch, als der freundliche Herr uns eröffnet, dass das Problem mit dem undichten Dach genauso bekannt war wie die Wettervorhersage mit Unwettern und Starkregen und dass wir leider kein anderes Zimmer haben können, weil das Motel komplett ausgebucht ist. Er leert dann noch den Eisbehälter aus, den Manfred unter den Rauchmelder gestellt hat, fragt, ob wir noch ein paar Handtücher brauchen – vermutlich zum Unterlegen unter die diversen feuchten Stellen - und verabschiedet sich wieder.  
Umzug um 4:30 Uhr bei Gewitter und Starkregen
Nachdem unser Motel zur Ruby’s Inn gehört, hoffen wir, dass wir dort ein Zimmer bekommen, in das es nicht rein regnet. Also rufe ich um 4:30 Uhr nochmal bei der Rezeption an und siehe da: Es ist doch noch ein Zimmer frei in unserem Motel mit dem undichten Dach. Und so kommt unser freundlicher Helfer vom Technischen Dienst zum zweiten Mal zu uns, um uns mit unserem Gepäck zu helfen. Das neue Zimmer ist am anderen Ende des Motels, das sich über ein beträchtliches Areal erstreckt und im Erdgeschoss, wodurch wir bis auf weiteres vor dem zunehmenden Regen geschützt sind. Das Licht flackert kurz, beruhigt sich dann aber schnell wieder und so kommen wir langsam auch wieder zur Ruhe.
Ich habe noch leichte Bedenken wegen der geplanten Rundwanderung - starker Regen und Schlafmangel sind da nicht unbedingt die optimalen Voraussetzungen – aber irgendwann schlafe ich wieder ein und sehe es positiv: Solche Erlebnisse geben immer ganz tolles Stories für den Reisebericht und wir haben das mittlerweile auch schon oft erzählt und uns immer alle köstlich amüsiert.
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